Dienstag, 1. Mai 2012

Nach GNOME3: Der klassische Desktop mit LXDE

Die Frage nach "GNOME3" oder "Unity" kann ich nach einem halben Jahr des Testens und Alternativen suchen ganz klar mit LXDE beantworten. Der Hauptgrund ist, dass sich das per Update verordnete Bedienkonzept der neuen Desktops für mich als unpraktikabel erwiesen hat und die eingeschränkte Konfigurierbarkeit nicht meinem Verständnis freier Software entspricht.
Daher hier einige Erfahrungen aus dem Umgang mit dem "Lightweight X11 Desktop Environment", kurz LXDE

Schriftbild

LXDE-Benutzer müssen auf knackig scharfe Buchstaben nicht verzichten. Das Rädchen, an dem geschraubt werden muss, findet sich hier:

  • Einstellungen » Erscheinungsbild anpassen » Reiter 'Font'
  • Antialising » Enable antialising angehakt
  • Hinting » Enable hinting angehakt
    Hinting style auf Medium
  • Sub-pixel geometry auf RGB
Variiert etwas mit den Einstellungen, eventuell sieht es bei euch anders aus.

Tastenkombinationen, Shortcuts

Handarbeit ist gefragt, wenn ihr auf bestimmte Tastenkombinationen wert legt. Diese Einstellungen kann man anpassen und erweitern. Und zwar in einer XML-Datei im Verzeichnis
/home/<Benutzername>/.config/openbox/
Üblicherweise heißt die Datei lxde-rc.xml. Wer die LXDE-Varante von Ubuntu, Lubuntu, benutzt findet auch noch eine Datei lubuntu-rc.xml. Welche davon für euch relevant ist hängt davon ab, ob ihr beim Anmeldebildschirm LXDE oder eben Lubuntu ausgewählt habt. Wichtig beim bearbeiten von XML ist saubere Syntax. Schaut also zweimal hin! Zuständig ist der Abschnitt
<keyboard>
    ...
</keyboard>
Hier gibt es bereits einige Kombinationen, die euch als Vorlage dienen können.
S steht für Shift/Umschalt, C ist Control/Strg, W ist Win und A ist Alt.
Das folgende Beispiel öffnet nach dem Griff zu Strg+Alt+t das Terminal von GNOME in einer bestimmten Größe:
<keybind key="C-A-T">
<action name="Execute">
<command>gnome-terminal --geometry=120x32</command>
</action>
</keybind>

Aussehen von Gnome-3-Anwendungen

Snapshot des Nautilus-Dateimanager: Theme Clearwaita unterstützt viele Fenstermanager. Unten rechts ohne Design.
Gnome3-Anwendungen wie Nautilus und Gedit fallen eventuell optisch aus den Rahmen, sehen klotzig und altbacken aus. Der Grund liegt darin, dass die Themes unter LXDE im Openbox-Format sind und meist nur Styles für Gnome 2 mitbringen. Die Gnome-Programme, die auf gtk-3 aufsetzen, bleiben dann also "un-designed".
Abhilfe schafft dann nur ein Theme das alle Fenstermanager unterstützt. Für mich habe ich Clearwaita gefunden.
  • im Theme-Ordner muss ein Unterverzeichnis gtk-3.0 enthalten sein
  • man kann Themes nutzbar machen, indem man den Themen-Ordner nach /usr/share/themes kopiert (siehe Bild); zum kopieren werden Administratorrechte benötigt
  • sichtbar sind die Änderungen, wenn man sich neu angemeldet hat
Nachtrag: Das Clearwaita wurde umbenannt nach clearlooks-phenix-theme und ist auch per Paketverwaltung (Ubuntu) verfügbar.

    Keine Kommentare:

    Kommentar veröffentlichen