Ich benutze Homebrew schon eine ganze Weile auf meinen Macs und fand es auch schon immer recht nützlich. Aber erst kürzlich hab ich mich damit etwas tiefer beschäftigt. Dabei habe ich festgestellt, dass es neben dem App Store so ziemlich das einzige ist was ich in Sachen Softwareverwaltung benötige.
Ich hole mal etwas weiter aus und gehe auf meine Computer-Historie ein. Zuerst, und das seit den 90er Jahren, war ich ein Windows-User und empfand es damals als sehr lästig, meinen PC aktuell zu halten. Bei so einer Updatesitzung, wo du jedes Programm einzeln checken musstest, ging schon mal ein halber Tag drauf und war nur wenig spaßig.
Irgendwann bin ich zu Linux gewechselt und habe dort um so mehr die Paketverwaltung (Infobox Paketverwaltung) schätzen gelernt, wo du mit zwei, drei Befehlen dein System auf den neusten Stand gebracht hast.
Vor geraumer Zeit ist MacOS dazugekommen - An dieser Stelle muss ich darauf hinweisen, dass ich noch immer ein Linux-Mann bin - und mit MacOS kam der App Store. Doch der App Store, das hast du bestimmt auch schon gelernt, hat nicht jedes Programm im Angebot bzw. kleben da diese unangenehmen Preisetiketten dran. Also fängst du wieder an, dir deine Programme mühsam im Internet zusammenzusuchen. Auch in Sachen Updates werde ich nicht glücklich, komme ich doch wieder in die selbe Situation und muss für jedes einzelne Programm händisch ein Update machen. MacUpdater tut zwar sein Bestes, kann aber einem Paketmanager wie ich ihn von Linux her kenne, sei es nun apt oder pacman, nicht das Wasser reichen. Und das ist der Moment, wo Homebrew ins Spiel kommt.
Was ist Homebrew
Denn Homebrew ist nach eigener Bezeichnung The Missing Package Manager for macOS. Das bedeutet es kümmert sich nicht nur um Installation und Deinstallation der Software, sondern ist auch in der Lage, die über Homebrew installierten Anwendungen aktuell zu halten.
Dabei unterscheidet Homebrew zwichen Formula und Cask. Während Formulae („Formeln“) Paketdefinitionen über Quellen sind – etwa für Kommandozeilen-Anwendungen –, sind Casks („Fässer“) Formeln für MacOS-native Anwendungen, die in aller Regel grafisch sind.
Wichtige Kommandos
- Nach einer Anwendung suchen
brew search [suchtext]
- Informationen anzeigen
brew info [name]
- Installieren
brew install [name]
- Entfernen
brew uninstall [name]
[name] steht hierbei für die gewünschte Formula bzw. den gewünschten Cask.
In einigen Fällen gibt es gleich lautende Formula und Casks. Beispiel docker. In diesen Fällen kann man einen Parameter zur Spezifizierung einfügen.
brew info --formula docker
beziehungsweise
brew info --cask docker
Aktualisierungen
- update (gewissermaßen ein Abgleich der lokalen Datenbank mit dem Internet)
brew update
- upgrade (die eigentliche Aktualisierung aller oder speziell angegebener Anwendungen)
brew upgrade [Option] [installierte_formula|installierter_cask ...]
also für eine vollständige Aktualisierung zum Beispiel
brew upgrade --greedy
- Installationsdateien und Cache löschen
brew cleanup --prune=all
Weitere Kommandos
- brew help und brew help [kommando] listen die allgemeine und die spezielle Hilfe auf
- brew commands zeigt eine Übersicht der Kommandos
- brew home öffnet die Homepage des Homebrew Projekts bzw. wenn mit einer Formula oder Cask aufgerufen öffnet es die Homepage des jeweiligen Projekts. Also wenn ihr beispielsweise brew home libreoffice aufruft werdet ihr auf die Seite libreoffice.org geleitet.
brew home [formula|cask]
- brew doctor checkt das System und weist euch auf eventuelle Fehler hin. Im Idealfall bekommt ihr ein
Your system is ready to brew.
Auf Intel-Macs
Wer auf seinen Mac ein OS X hat, dass nicht mehr offiziell von Apple unterstützt wird (in meinem Fall Version 12, Monterey), wird von brew doctor harsch gewarnt, dass es keinen Support gibt. Selbiges gilt für Macs, die mittels OpenCore Legacy Patcher ein Neueres macOS verwenden.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen